Mach mit e.V. – Jahresübersicht 2003


Wir hatten bereits im letzten Info über die Finanzen von „Mach mit“ berichtet. Hier folgt nun die angekündigte Cent-genaue Darstellung für das Jahr 2002.

Einnahmen: 23.540,61 €

Erfreulicherweise konnten wir das regelmäßige Spendenaufkommen und damit unsere Fördermöglichkeiten für Hilfe zur Selbsthilfe deutlich steigern. Dies war vor allem möglich durch die Benefizveranstaltung im Sommer 2002, wodurch viele SpenderInnen gewonnen werden konnten, die uns seitdem regelmäßig pro Jahresquartal mit insgesamt
1.850,00 € unterstützen. Insgesamt beträgt die Summe der vierteljährlich gespendeten Beträge nun 2.261,00 €. Die restliche Spendensumme ergibt sich aus monatlichen Spenden und Einzelspenden. Für den Bereich Asyl gingen 5.669,14 € an Geldern ein. Ein erfolgreiches Jahr.

Allen SpenderInnen und UnterstützerInnen, HelferInnen danken wir herzlich.


Ausgaben: 25.935,02€

Leider konnten wir den Kostenaufwand für die Benefizveranstaltung nicht wie geplant vollständig durch die Eintrittspreise decken, trotzdem wir selber als Ehrenamtliche viel Zeit einbrachten. So blieb ein nicht geringes Minus von
4972,70 €. Leider mussten wir feststellen, dass unser sehr ernsthaftes Engagement nicht ausreichte, die fehlende Erfahrung bei der Organisation einer solchen, für uns riesigen Veranstaltungen zu kompensieren. So kam es beispielsweise, dass bestimmte Rechnungen für die Technik bei der Realisation, also lange nach unserer Preiskalkulation, ein dickes Loch in unsere Kostenrechnung rissen, weil wir schlicht und ergreifend die Kosten für eine gute technische Ausstattung einschließlich Bedienung unterschätzt hatten. Im nachhinein hätte eine weniger aufwendige Technik für den Kulturbunker auch ihre Dienste getan. Geplant hatten wir aber auch für das E-Werk, wo wir doch mit doppelt soviel Gästen gerechnet hatten. Wer nicht wagt, kann auch nicht gewinnen.

Die
Förderung der SSM konnte verbessert werden. Diese bedeutet einen wichtigen Beitrag zur Existenzsicherung der Selbsthilfegruppe, auch deswegen, weil einige neue Mitglieder dazugekommen sind. Für den Bereich LKW/PKW (Reparaturen, Versicherung usw.) gab es einen Zuschuss von 8.528,54 €. Berufsgenossenschaft: 310,03 €. Zuschuss zu Anzeigenwerbung: 2.472,14 €. Für den Veranstaltungsraum bezahlten wir wichtige Einrichtungen zur Vermietung wie Musikanlage, Videogerät, Overheadprojektor, Flipchart u.a. für 2.345,50 €. Mit der Computerverkabelung und Netzwerkaufbau über das gesamte Gelände können jetzt ältere Computer auch effektiv genutzt werden. Die Internetzeiten sind jetzt auch bei SSM möglich. Materialkosten: 1354,78 €. Als sehr nützlich für den Betriebsalltag hat sich das neue Handy für das jeweilige LKW-Team gezeigt; samt Zubehör 250 €. Für die mehrfach gezeigte Fotoausstellung „Menschen und Alltag der SSM“ von Dorothea Weisel wurden 500 € an Zuschuss gegeben. Für die existentielle Unterstützung einer Asyl-Familie wurden 3.669,14 € bereitgestellt. Für Rundbriefe, Porto, Druckkosten, Kopien, Kontokosten wurden 1172,99 € ausgegeben. Für diverse kleinere Posten 359,20 €.

Die Differenz zwischen Ein- und Ausgaben wurde aus Rücklagen ausgeglichen. Kontostände zum 31.12.02: Giro
2.926,71 €, Rücklagen 11.903,26 €.

Ausblick:

Zur Zeit wird der Veranstaltungsraum der SSM weiter ausgebaut. Die Brandschutzverkleidung der Eisenträger (sehr arbeitsintensiv) ist abgeschlossen. Ein Hochpodest aus Holz wurde errichtet, um Ablagefläche für die Matratzen zu haben. Einige Elektro-Installationen wurden ergänzt. Die Tür zum kleinen Raum wird eingesetzt (sehr schön mit Rundbogen) Stabile Gardinenbretter angebracht. Und alles in neue weiße Farbe getränkt. Nächstes Jahr wird dann die Einrichtung des kleinen Raumes (Konferenzraum plus Bibliothek) beginnen können. Und Lohn der Mühe: Von Mitte Oktober bis Anfang Dezember ist der Raum wochentags an eine Gruppe aus China vermietet, die ihre Verwaltungskenntnisse verbessern will. Ein wichtiger Schritt der SSM in Richtung drittes Erwerbsstandbein. Dies zeigt besonders deutlich, dass sich Ihre Spenden für „Mach Mit“, ob groß oder klein, vom Effekt her vervielfachen.

Wir dürfen getrost davon ausgehen, dass Initiativen wie die SSM zukünftig immer wertvoller werden angesichts des täglichen Zynismus in unserer nur sogenannten sozialen Marktwirtschaft. Es ist nicht nur die rigorose Sparpolitik in einer Kommune wie Köln. So berichtete die Frankfurter Rundschau vor einiger Zeit, dass die veränderte Politik der Bundesanstalt für Arbeit, den berechtigterweise umstrittenen 2. Arbeitsmarkt fast ganz zusammenbrechen ließ. Auch die weiteren Reformpläne der Agenda 2010 verheißen nichts Gutes im Umgang mit Menschen, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein für alle Mal zu Überflüssigen erklärt werden.

Unserer Meinung nach hilft hier mildtätige finanzielle Unterstützung zum Lebensunterhalt nicht nachhaltig weiter.

Wir brauchen vielmehr Ihre und Eure Spenden, damit Menschen wieder selbständig leben können und durch Auf- und Ausbau Ihres Projektes deutlich machen, dass man in Zeiten sozialen Verfalls ganz konkret für sozialen Zusammenhalt kämpfen kann. Selbsthilfe hat Zukunft.

Martin Rausch (Vorstand „Mach mit e.V.“)