SSK-Häuser
am Salierring gerettet
Rainer Kippe
Die Sozialistische Selbsthilfe
Köln (SSK) nutzt seit vielen Jahren zwei Häuser am
Salierring. Mit dem Eigentümer, Heiner Jachertz, gab es
einen seit Jahren andauernden Rechtsstreit um die Miethöhe,
der teilweise sehr heftig und verletzend geführt wurde und
aus dem eine Räumungsklage erwachsen war. Das war nicht
existenzbedrohend, solange Heiner Jachertz alle
Räumungsklagen verlor. Der SSK konnte stets weiterleben und
-arbeiten.
Im Frühjahr dieses Jahres entschied das
Bundesverfassungsgericht, das Heiner Jachertz angerufen
hatte, jedoch zugunsten des Eigentümers. Das Kölner
Landgericht änderte daraufhin seine Rechtsprechung und
entschied nun auf einmal genau andersherum, und zwar auf
Räumung. Zunächst nur für das eine Haus, „die
41“, aber da bei dem anderen Haus, „der
37“, dem ehemaligen Hotel Astor, die Rechtslage
ähnlich war, musste man auch hier mit einem baldigen
Räumungsurteil rechnen.
Der SSM, der beiden Seiten freundschaftlich verbunden ist,
nahm deshalb im Frühsommer Gespräche mit den verfeindeten
Parteien auf, mit dem Ziel, sie wieder zusammenzubringen
und sie zu ermutigen, eine einvernehmliche Lösung
auszuhandeln. Unterstützung fand der SSK auch bei Willy
Mermagen, einem Wirtschaftsprüfer mit alternativen
Neigungen. Die Verhandlungen erwiesen sich als sehr
schwierig, da sich auf beiden Seiten Kränkungen aufgehäuft
hatten, die schwer zu überwinden waren. Und als alles schon
„in trockenen Tüchern“ schien, eskalierte der
Streit noch mal, es kam zu einem Panikverkauf an einen
Dritten, und in der Folge zu Demonstrationen und
Übergriffen.
Dass es am Ende doch noch zu einer Lösung und einem Happy
End kam, hat der SSK insbesondere unserem alten Freund und
Unterstützer Rolf Stärk, der früher einmal die beiden
Häuser für den SSK erworben und der Gruppe einige Jahre zur
Verfügung gestellt hatte, zu verdanken. Hilfreich war auch,
dass es gelungen ist, die neue grüne Sozialdezernentin
Marlis Brede-horst für den Erhalt des SSK- Salierring zu
ge-winnen und zuletzt sogar zu erreichen, dass auch der Rat
der Stadt mit einer nennenswerten Summe dazu beigetragen
hat, dass der SSK „die 41“ erwerben und
„die 37“ auf Dauer anmieten und sogar
modernisieren kann.
Besonders hat uns gefreut, dass die Gruppen SSK und SSM
sich auf diese Weise wieder näher gekommen sind.
Infos: www.ssk-bleibt.de