Endlich Glück gehabt (2)

Iris


Im Juni berichtete Iris Shakil von ihrer Wohnmisere. „Endlich Glück gehabt“ weil sie – arbeitslos und chronisch krank – bei der SSM offene Türen und Zusammenhalt fand und seitdem ehrenamtlich gemäß ihren Möglichkeiten mitmacht. Und weil sie in Köln unverhofft schnell eine neue Wohnung fand. Leider geriet sie hier vom Regen in die Traufe. (hw)

Iris Shakil Nun ist es vorbei. Immer noch überkommen uns Schauer des Ekels, wenn wir an diese Tortur erinnert werden. Fast ein Jahr hausten mein Sohn Jimmy und ich in einer Wohnung in Köln, die in der Zeitung als 2-Zimmerwohnung angepriesen wurde, sich aber als ausgebauter Schuppen herausstellte. Schon die Haustür aus Holz war morsch, so dass bei Regen das Wasser in den Flur rann. Der Flur war ebenso mitHolz verkleidet, ein Schauplatz der Nässe.
Es war nichts isoliert und es gab auch weder Heizung noch Ofen. Trotz zwei Radiatoren war es richtig eisig im Winter. Bei Kälte krabbelten dazu die fettesten Spinnen aus allen Ritzen und die restliche Jahreszeit gesellten sich tausende von Ameisen dazu.
Anfang August regnete es schließlich heftig durch ins Bad. Ich redete auf meine Vermieterin ein und bekam zur Antwort: „Ja, Mädchen, wenn am ersten die Miete kommt, werde ich jemand kommen lassen.“ Ich legte ihr daraufhin nahe, sich sofort zu kümmern, andernfalls diese Angelegenheit dem Ordnungsamt bekanntzugeben. Nichts tat sich und so kam Anfang September ein Mitarbeiter der Stadt Köln. Er erklärte die Bude amtlicherseits für unbewohnbar und abrissfällig. Trotzdem ging das Chaos weiter. Sickwasser von der angeschlossenen Kläranlage lief durch das Badezimmer und es stank bestialisch. Kleidung, Schuhe, Möbel, alles wurde muffig oder schimmelig, obwohl ich dauerlüftete. Es war sowieso nichts zu machen.
Mit Unterstützung von Rainer Kippe gelang es schließlich, eine neue und endlich komfortable Wohnung in Mülheim zu finden. Nach dem Umzug blicken wir nun zuversichtlich in die Zukunft und fühlen uns geradezu pudelwohl. Meine Vermieterin macht mir übrigens immer noch Ärger. Wahrscheinlich muss ich Rechtsmittel einlegen, damit sie mit der Kaution rausrückt.