Industriebrache –
Chance für neue Arbeitsplätze
Rainer Kippe »Wir brauchen keinen zusätzlichen Büroraum
mehr. Es stehen über 500.000 qm in Köln leer. Wir brauchen
auch kein zusätzliches Luxushotel. Das letzte Groß-Hotel,
das hier aufgemacht hat, hat jetzt Schwierigkeiten, weil
immer neue dazukommen. Auch die Neuen Medien nützen uns
nichts, weil sie keine Stellen für die Arbeitslosen bei uns
hier in Mülheim bieten. Was wir brauchen, das sind Flächen
für Handwerk und Gewerbe, für kleine und mittlere Betriebe,
die stehen hier im Rechtsrheinischen Schlange und finden
nichts. Und natürlich Wohnungen. Deshalb sehe ich die
ursprüngliche Planung für den Güterbahnhof Mülheim als
gescheitert an. Man sollte sie möglichst schnell ändern.«
Das sind die Worte eines hochrangigen städtischen
Vertreters zur Planung auf der Industriebrache. Er spricht
vielen aus dem Herzen. Hochbaudezernent Bernd Streitberger
hat sich über die Ergebnisse des Workshops informieren
lassen. Nach seinen Worten ist die alte Planung nicht
umzusetzen. Er will aber nichts ohne die
Grundstückeigentümer entscheiden. Das sind die
Bahn-Nachfolge-Gesellschaft »aurelis« und der GbR
Schanzenstraße vom E-Werk. Immerhin hat er jetzt schon mal
die Planung der angrenzenden Markgrafenstraße modifiziert:
sie wird im Bereich Von-Sparr-Straße eine Straßenverbindung
von der Berliner Straße zum Neuen Viertel hin erhalten, und
mehrere straßengleiche Fußgängerüberwege sind hier auch
geplant.
Als wir von der Stadtteilgenossenschaft »
WiWAt eG« im März an etlichen Tagen
unsere Pläne auf dem Wiener Platz vorstellten, haben
wir regen Zuspruch erhalten. Täglich gehen noch Listen
mit Unterschriften ein, die unsere Pläne unterstützen.
Auch „Münte“ wurde bei seinem Besuch auf der
Keupstraße von den Mitgliedern der IG auf die Entwicklung
dieses zentralen Stücks Mülheim angesprochen, und äußerte
sich zustimmend zur Idee eines deutsch-türkischen Basars
und den damit verbundenen zusätzlichen Arbeits- und
Lehrstellen. Die SPD-Ratsfraktion zeigt Interesse und will
sich informieren lassen. Die GRÜNEN trafen sich mit den
Initiativen am 3. Mai in der Keupstraße.
Der frühere CDU-Ratsherr und Vorstand des Kulturbunkers,
Werner Goecke, hat unsere Broschüre mit warmen Empfehlungen
an den Vorsitzenden des Stadtentwicklungsausschusses Herrn
Karl Jürgen Klipper und an den CDU- Landtagskandidaten
Bernd Petelkau weitergeleitet.
Die GRÜNEN, SPD-Landtagsabgeordneter Marc-Jan Eumann und
Kemal Bozey von der PDS haben durch ihre Spenden den Druck
eines aufregenden Flyers in Farbe und Hochglanz ermöglicht,
der die Entwicklungsvorschläge der
plan04 auf sechs Seiten nochmals
leicht lesbar zusammenfasst. Er kann bei uns in der
Düsseldorfer Straße abgeholt werden. Wir schicken ihn
aber auch gerne zu.
Als nächstes laden die Mülheimer Bürgerdienste, ein
Zusammenschluss der sozial tätigen Vereine und Ämter, am
Dienstag, den 10. Mai zur Mülheimer Gesprächsrunde mit den
hiesigen PolitikerInnen ein, in welcher der 1. Preisträger,
Herr Kai Büder von der ARGE Büder+Menzel / Busmann +Haberer
die Ergebnisse des Workshops vorstellt.
Beim SSM denken wir mittlerweile darüber nach, was man im
September zur plan05 auf dem Gelände machen kann. Wir
erwarten nämlich nicht, dass die Zahl der Arbeitssuchenden
bis zum Ende des Sommers spürbar gesunken sein wird.