Selbstbestimmt leben – Gruppen gründen
13. - 18. Mai, Kommune Waltershausen bei Erfurt
Das inzwischen fünfte »Los geht’s« wird von der
Kommune Waltershausen, der Kommune Niederkaufungen und der
Villa Locomuna in Kassel gemeinsam organisiert. Wir bieten
ein Forum für Menschen, die auf der Suche nach Gemeinschaft
sind. In Workshops wird über Werte und Themen des
Gemeinschaftslebens referiert und diskutiert. Verschiedene
Kommunen stellen sich vor. Für Menschen mit Interesse an
einer Neugründung bieten wir eine Struktur, in der sich
Gleichgesinnte finden und an ihren Utopien basteln können.
Für die Startphase bieten wir Unterstützung an.
Das »Los geht’s« trägt mittlerweile schon Früchte.
Davon könnt ihr euch am Veranstaltungsort überzeugen. Wir
KoWa’s haben uns 1999 beim ersten Los geht’s zu
einer Kommune-Gründungsgruppe zusammengefunden. Im April
2003 kauften wir dann die ehemalige Puppenfabrik in
Waltershausen, um hier unsere Vorstellung einer großen
Kommune für ca. 100 Menschen zu verwirklichen. Inzwischen
leben hier 20 Menschen, die gemeinsam wirtschaften und
versuchen, den gesellschaftlichen Gege-benheiten eine
sinnvolle Alternative entgegenzusetzen.
Warum wollen wir etwas ändern?
Das Ellenbogenprinzip entfremdet uns voneinander und von
uns selbst. Das »Menschliche« und »Zwischenmenschliche«
verliert an Bedeutung. Der tägliche Existenzkampf wird
alleine ausgefochten. Fehlende Arbeitsmöglichkeiten,
Diskriminierungen oder Lebensum-stände, die einen
Vollzeitjob nicht erlauben, führen dazu, dass ganze
Bevölkerungsteile im sozialen Abseits stehen. Das Bedürfnis
nach sinnvoller Tätigkeit kann durch die herrschende
Arbeitsmarktstruktur oft nicht befriedigt werden.
Gemeinsam sind wir stark
Das Leben in Gemeinschaft wirkt der gesellschaftlichen
Vereinzelung entgegen und bietet eine gute Plattform für
politisches Engagement wie für persönliches Wachstum.
In der solidarischen Ökonomie unterstützen wir uns
gegenseitig und bestreiten unsere Existenz gemeinsam.
Gemeinsamer Besitz von Boden, Gebäuden, Vermögen und
Produktionsmitteln vermeidet Herrschaftsstrukturen, die
sich auf Eigentum gründen. Es entstehen Möglichkeiten,
sparsamer und umweltfreund-licher zu wirtschaften. Durch
die Hinterfragung der materiellen Konsumgewohnheiten
entstehen Freiräume, die für menschliche und soziale
Bedürfnisse, wie Nähe, Austausch, Bewegung oder
Zärtlichkeit genutzt werden können. Selbstversorgung und
regionaler Austausch können sinnvolle Tätigkeiten und
Arbeitsweisen ermöglichen, die sich betriebswirtschaftlich
nicht rechnen.
Durch die Entscheidungsfindung im Konsens werden alle
Beteiligten gleichermaßen berücksichtigt. Machtstrukturen
werden thematisierbar. Es geht darum, Lösungen zu finden,
die für möglichst viele ein Gewinn sind. Vom »Sich
durchsetzen« wollen wir uns absetzen.
Das tägliche soziale Miteinander erfordert
Auseinandersetzungsbereitschaft mit sich und den Menschen
im Umfeld, um ein friedliches Miteinander und
wertschätzende Kommunikation zu erreichen. Die Reise nach
Utopia ist für uns ein fortwährender Lernprozess.
Los geht’s!
Info und Anmeldung: Tel. 0 56 05- 8 00 70
www.losgehts2005.de
(Auszüge aus dem Los geht’s-Flyer)